Staatsarchiv des Kantons Zug
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Bürgerarchiv Zug: Rats- und Gemeindeversammlungsprotokolle der Stadt Zug 1471-1798

Bürgerarchiv Zug

Im Bürgerarchiv Zug liegt eine der wichtigsten Quellen zur Geschichte von Stadt und Kanton Zug: die alten Ratsprotokolle und die Protokolle der Burgerversammlung der Stadt Zug – handschriftliche Protokollbände, Hefte und Einzelblätter mit rund 17'500 Seiten und über 82'000 einzelnen Traktanden. Sie decken einen Zeitraum von 1471 bis 1798 ab, allerdings nicht gleichmässig. Bis 1600 ist der Informationsfluss sehr spärlich und wird erst im 17. und dann vor allem im 18. Jahrhundert immer breiter.
Der staatskirchlich geprägte, im Fall von Zug rein katholische Obrigkeitsstaat der Zeit vor 1798 kannte weder unsere moderne Unterscheidung in Einwohner-, Bürger-, Kirch- und allenfalls Korporationsgemeinden noch eine durchgehende Trennung zwischen gesetzgebender, ausübender und gerichtlicher Gewalt. Dementsprechend liefert ein altes Ratsprotokoll Ausschnitte aus all diesen Kompetenz-, Sach- und Lebensbereichen und spiegelt damit ein breites Spektrum des städtischen Alltags. Aber nicht nur das. Die Stadt Zug besass vor 1798 in Walchwil, Steinhausen, Cham, Hünenberg, Risch und in Oberrüti ein eigenes Untertanengebiet, in dem Rat und Burgerschaft die Herrschaft ausübten und der lokalen Selbstverwaltung auf die Finger schauten. Die Stadt Zug mit ihrem ausgebauten Marktwesen und der alleinigen Kontrolle über die wichtigsten Verkehrsrouten und die Zölle war das natürliche Wirtschaftszentrum des ganzen Standes. Die Stadt Zug als vollberechtigter Teil des eidgenössischen Standes Zug bestimmte auf Standesebene, in allen eidgenössischen Angelegenheiten und im Verkehr mit ausländischen Mächten mit. Umgekehrt führte die dezentrale Verteilung der politischen Macht auf die Stadt Zug und die drei Landgemeinden Ägeri, Menzingen und Baar, die das Äussere Amt bildeten, zu ständigen, nie wirklich gelösten innerständischen Spannungen. All diese Aspekte spiegeln sich auch in den Beratungen von Stadtrat und städtischer Burgerschaft und unterstreichen die eminente Bedeutung dieser Quelle nicht nur für die Stadtgeschichte der Frühen Neuzeit, sondern für die Geschichte des ganzen Standes Zug.
Die Erschliessung dieser Quelle für die historische Forschung und die interessierte Öffentlichkeit erfolgte in einem aufwändigen Gemeinschaftswerk der federführenden Bürgergemeinde zusammen mit Stadt, Kanton und Korporation Zug. Das Konzept bestand darin, in moderner Sprache von jedem einzelnen der über 80'000 Protokolleinträge eine ausführliche inhaltliche Zusammenfassung (ein so genanntes Regest) mit allen vorkommenden Orts- und Personennamen herzustellen. Sämtliche Regesten stehen für die Informationssuche via Internet in einer elektronischen Datenbank zur Verfügung.

Erarbeitung der Regesten: Viktor Ruckstuhl und Peter Hoppe

In den Suchfeldern oben rechts kann die Datenbank für ein bestimmtes Datum oder einen Zeitbereich nach einem oder mehreren Namen, Wörtern oder Wortbestandteilen durchsucht werden. Beispiele und weitere Informationen siehe unten im Dokument Suchhilfen.

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